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    Plädoyer für die Karte

  Als Kind wanderte ich die Gebirge durch,
  zu Fuß oder fuhr rad, nur ich alleine mit den Bergen zu sein.

  Jedes Mal als ich da war,
  tauchte die deutliche Frage in meinen Sinn auf:
  Was befindet sich da jenseits des Waldes, des Gipfels oder des Berges?

  Kindische Ideen hatte ich damals schon,
  um einen Weg zu sehen, den nur Gott kennt, dachte ich.

  An einem einzigen Militärdiensttag,
  als ich alleine eine militärische Karte entzifferte,
  konnte ich endlich sehen,
  was jenseits des Waldes, des Gipfels, des Berges war!

  Viele andere Fragen stellte ich mir:
  Wie und wer kann so etwas machen?

  Viel Studium und Spaß benötigte ich,
  bis alles vor meinen Augen erschien.

  Mit meiner Arbeit in Kampagnen,
  ans Schwarzes Meer oder in Donaudelta,
  ins Gebirge oder auf einem Hügel,
  Mit der ganzen Technik
  Und meiner deutlichen räumlichen Vision
  Konnte ich jetzt machen,
  was die anderen nur versuchten.

  Die Jahre sind vorbei, alles hat sich geändert,
  und jetzt erscheint auf einmal das Angebot,
  alle schon gesammelten Daten zu gruppieren,
  so dass man Rumänien mit anderen Augen sehen sollte.

  Mit allem meinem Wissen, bin ich in die Vergangenheit gekehrt,
  und habe mir gesagt, es lohnt sich, der Nachkommenschaft
  zumindest einen kleinen Teil meiner Arbeit zu bleiben.
  Ich dachte dann an einem anderen Kind,
  das jetzt verstehen möchte:
  Was sich da jenseits des Waldes, des Gipfels oder des Berges befindet.

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1967 - 2006
  Immer schlecht überrascht darüber, dass das Wort „Rumänien“ aus der Datenbank aller technischen Ausrüstungen fehlt, bin ich immer an derselben Schlussfolgerung gekommen: „Schon wieder haben wir nichts gemacht, so dass die Leute uns in Betracht ziehen.“
  Müssen wir immer von der anderen erwarten, was wir auch tun können?
  Bis jetzt habe ich festgestellt, dass alles, was die anderen vor uns gemacht haben, uns in diese Lage gebracht hat. Die Frage ist: „Was machen wir selbst?“ Werden wir demnächst ihren Unfähigkeit, Gleichgültigkeit, Ignoranz, Interesselosigkeit wieder erben?
  Wenn wir endlich Zugang zu der modernen Technik haben, so dass wir alle Informationen verschiedener Bereichen erhalten können, wäre dann sinnvoll, alle diese Daten zu unserem Nutzen zu verwenden.
  In dieser Welt geht jeder nur seinen Interessen nach. „Ich“ und „ich selbst“ sind die Schlüsselwörter. Wenn man etwas braucht und keine Möglichkeit hat, das zu kriegen, hat man das Gefühl, nach Hilfe zu suchen. Bist du „glücklicher“, hälfe dann den anderen.
  Ich hatte die „Chance“, geographische Informationen aus verschiedenen Datenquellen zu erhalten. Es ist die Rede von nur in eigenem Nutzen gefundenen Informationen.
  Manche dieser Informationen haben mir sowohl Geld als auch Zeit (ich konnte stattdessen irgendwo in der Natur spazieren gehen) gekostet.
  Manche Informationen habe ich einfacher erhalten, aber nur weil ein strenges Arbeitsprogramm für mich erforderlich war. Für mich war ein Kindspiel, in manchen Reisen den GPS-Empfänger zu starten und Daten automatisch zu speichern. Es war ebenso einfach verschiedene Punkte manuell zu markieren.
  Warum all diese Arbeit? Ich wünschte mir vielleicht etwas, was die anderen mir nicht geben konnten.
  Mit der Zeit habe ich jede Menge Informationen gesammelt, die mir in verschiedenen Situationen geholfen haben. Jetzt habe ich festegestellt, dass all diese Daten anderen auch helfen können.
  Ich habe mich entschieden, meine persönlichen gesammelten Daten zum Nutzen des „Projektes digitales Rumänien“ zu geben.
  Wäre vielleicht besser meinen eigenen Interessen nachzugehen: „Pass nur auf dich auf!“   Aber ich habe nein gesagt…!
  Ich habe mich entschieden aus dieser Schablone herauszugehen. Glücklicherweise haben andere Leute genauso gehandelt. Zumindest sind wir anders!   Was könnte ich mit allen Daten machen? Alles nur für mich zu halten? Maximum Gewinn zu erhalten? Es könnte sein!
  Aber ich habe mich schon entschieden! Ich biete alles … und ich biete das herzlich.
  Ich erinnere mich immer daran: „Hätten wir diese Informationen vor 10 Jahren, wäre alles anders gewesen“. Jetzt habe ich das Gefühl, ich kriege so etwas umsonst.

Marian Ursache
Teilnehmer an das Projekt Digitales Rumänien
© 2004-2008 Vasile Craciunescu